Verwendung von SAP IDoc-Dateien

SAP IDocs bestehen aus Datenfeldern, die zu Segmenten gruppiert sind. Die Segmente selbst haben zueinander eine hierarchische Beziehung.

ClosedHierarchie-Beispiel

Das Rezept eines Arztes für einen Patienten im Krankenhaus muss zur Krankenhausapotheke gelangen. Dies könnte mithilfe eines IDocs erfolgen, das vom Programm des Arztes an das Programm der Apotheke gesendet wird. Angenommen, das IDoc hat eine Hierarchie mit vier Segmentebenen:

Name des Patienten: Müller

Diagnose: croup

Diagnose: Schienbeinbruch

Visit Type: Aufnahme

Medikament: Kodein

Medikament: Amidol

Visit Type: Nachuntersuchung

Medikament: Naprosin

Ebene 1: Enthält Daten, die jahrelang gleich bleiben, wie Name und Adresse des Patienten.

Ebene 2: Enthält Daten, die für eine bestimmte Krankheit gleich bleiben, sich jedoch von Krankheit zu Krankheit ändern, wie z. B. Hausarzt und Diagnose. Für einen Patienten kann es mehr als ein Segment der zweiten Ebene geben.

Ebene 3: Enthält Daten, die während eines bestimmten Krankenhausbesuchs gleich bleiben, die sich aber von Besuch zu Besuch ändern können, wie z. B. Untersuchungsart (Aufnahme oder Nachuntersuchung) und behandelnder Arzt. Ein Patient kann während einer Krankheit mehrere Krankenhausaufenthalte haben.

Ebene 4: Enthält Daten, die sich von Verschreibung zu Verschreibung ändern, z. B. Arzt, der das Rezept ausschreibt, Medikament und Dosierung. Einem Patienten können bei einem Besuch mehrere Medikamente verordnet werden.

ClosedIntegration mit SAP

Systeme, Anwendungen und Produkte in der Datenverarbeitung (SAP) ist eine Workflow-Anwendung für den Datenaustausch zwischen Drittanbieteranwendungen und inkompatiblen Datenbanken und für die Automatisierung der Auftragsabwicklung, des Kundendienstes, des Lieferketten-Managements und der Bestandsverwaltung großer Unternehmen. BarTender nutzt IDocs für die Übertragung von Daten aus SAP-Datenbanken auf die zu druckenden Medien.

Designer, die SAP nutzen, können wählen, ob Sie aus BarTender oder SAP drucken. Beim Drucken von Medien mithilfe von BarTender werden die Informationen von SAP an BarTender gesendet. SAP kann Daten auf unterschiedlichen Wegen senden:

Beim Drucken von Medien mithilfe eines SAP-Systems sendet BarTender eine Reihe von Formatierungsbefehlen an SAP, die als Druckercodevorlage bezeichnet werden. Die Vorlage wird mit Daten verknüpft und an den Drucker gesendet. In der technischen Dokumentation Integration mit SAP finden Sie einen vollständigen Vergleich der Unterschiede zwischen dem Drucken von Medien aus BarTender und aus einem SAP-System.

ClosedArbeiten mit IDoc-Dateien

Mit IDoc wird das Verfahren bezeichnet, Felder einer Datengruppe in Segmente einzuteilen, die in einer hierarchischen Beziehung zueinander stehen. SAP pflegt eine Bibliothek mit Dateitypen, und Sie können zur Anpassung an Ihre Anforderungen benutzerdefinierte IDoc-Dateitypen erstellen. Bei einer IDoc-Datei handelt es sich um eine Nachricht mit Daten, die von einem mit SAP verbundenen Programm an BarTender gesendet wird. Mithilfe des Datenbank-Setup-Assistenten können Sie eine IDoc-Datei zu Ihrem BarTender-Dokument hinzufügen. Die Verbindung wird im Dialogfeld „Datenbank-Setup“ gewartet. Sie können im Dialogfeld „IDoc-Typdefinition“ zudem benutzerdefinierte IDoc-Dateien erstellen und die Typdefinitionen im Dialogfeld „IDoc-Definitionen festlegen“ mit einer Parser-Datei verknüpfen.

SAP ist eine Marke der SAP Aktiengesellschaft.

ClosedIDoc-Typen und Segmentdefinitionen

Da ein IDoc eine Nachricht ist, müssen das Sende- und das Empfangsprogramm eine gemeinsame Konvention haben, wo in einem bestimmten IDoc die einzelnen Datenstücke zu finden sind. Zu diesem Zweck hat die SAP AG Hunderte von IDoc-Typen und eine große Anzahl von Segmenttypen definiert.

Das Sendeprogramm muss ein IDoc eines bestimmten Typs in Übereinstimmung mit diesen Definitionen erstellen und das Empfangsprogramm, wie das vorliegende, muss beim Parsing des IDocs dieselben Definitionen verwenden. Damit ist die Angabe einer Parser-Datei einer der Schritte zur Einrichtung von BarTender für die Nutzung von Daten aus IDocs.

Die Namen der IDoc-Typen bestehen aus sechs Buchstaben und zwei Ziffern. SHPMNT01 ist ein IDoc, das eine Nachricht über Versandarten enthält. SAP überarbeitet die IDoc-Definitionen in regelmäßigen Abständen. Die zwei Ziffern am Ende des Namens kennzeichnen dabei die Revision.

Segmentnamen haben am Ende meist eine aus drei Ziffern bestehende Versionsnummer. E2KNA1M001 ist beispielsweise ein Segment für den IDoc-Typ DEBMAS02 (Kunden-Hauptsegmente).

SAP-Besitzer können eigene IDoc-Typen und Segmenttypen erstellen.

Segmentnamen, die von der SAP AG definiert wurden, beginnen immer mit „E“, selbst entwickelte Segmentnamen beginnen mit „Z“.

ClosedParser-Dateien

Eine Parser-Datei für einen IDoc-Typ enthält die Informationen, die BarTender benötigt, um ein Parsing von IDocs durchführen zu können, so z. B., welche Segmente in dem IDoc auftreten können, welche Segmente wiederholbar sind, welche Datenfelder in jedem Segment erscheinen werden, welche Reihenfolge die Felder haben werden und welche Länge jedes Feld haben wird.

Eine Parser-Datei wird im Dialogfeld „IDoc-Typdefinitionen“ einem bestimmten IDoc-Typ zugeordnet.

ClosedKonvertieren von IDoc-Hierarchien in flache Datensätze

Da die Daten eines untergeordneten Segments immer den Daten des übergeordneten Segments zugeordnet sind, kann jeder sich nicht verzweigende Pfad durch die Struktur in einem IDoc vom obersten bis zum untersten Knoten als Datensatz angesehen werden, vergleichbar mit den Datensätzen in einer tabellenorientierten Datenbank.

ClosedBeispiel

Betrachten Sie die folgende Datenhierarchie, in der jedes Segment der Einfachheit halber nur aus jeweils einem Feld besteht:

Name des Patienten: Müller

 

 

 

 

Diagnose: croup

 

 

 

Diagnose: Schienbeinbruch

 

 

 

 

Visit Type: Aufnahme

 

 

 

 

Medikament: Kodein

 

 

 

Medikament: Amidol

 

 

Visit Type: Nachuntersuchung

 

 

 

 

Medikament: Naprosin

Patient Müller wurde zu unterschiedlichen Zeiten wegen Krupp und wegen eines Schienbeinbruchs behandelt. (Einzelheiten der ersten Krankheit sind nicht beschrieben.)Bei der ersten Krankenhausuntersuchung wegen des Bruchs verschrieb der Arzt Kodein und Amidol. Bei der zweiten Untersuchung verschrieb er Naprosin.

Der Pfad vom Unterschenkelbruch bis zur Verschreibung von Naprosin kann als flacher Datensatz wie folgt dargestellt werden:

Name des Patienten

Diagnose

Untersuchung

Medikament

Müller

Schienbeinbruch

Nachuntersuchung

Naprosin

Die beiden anderen vollständigen Pfade können wie folgt als Datensätze dargestellt werden:

Name des Patienten

Diagnose

Untersuchung

Medikament

Müller

Schienbeinbruch

Aufnahme

Kodein

Müller

Schienbeinbruch

Aufnahme

Amidol

Beim Lesen von IDocs minimiert BarTender Datenbäume in flache Datensätze. Aus diesen Datensätzen wählen Sie die Felder, die Sie in Objekten auf Ihrer Vorlage benötigen.

ClosedHauptsegment

Sie benötigen nicht immer ein zu druckendes Element für jeden möglichen Datensatz, der aus der Datenhierarchie eines IDocs erstellt werden kann. BarTender kann zum Druckzeitpunkt so konfiguriert werden, dass nur einige Datensätze ausgewählt werden. Manche Dokumente, die Daten aus einem IDoc beziehen, werden jedoch auch im Normalfall nicht jeden möglichen Datensatz benötigen. BarTender verwendet das Konzept des Hauptsegments, damit nur die Datensätze erstellt werden, die Sie von einem IDoc benötigen.

Das Hauptsegment ist das Segment, dessen Daten im Hinblick auf Ihre Gestaltungsanforderungen im Mittelpunkt des Interesses stehen. BarTender erstellt für jedes Segment im IDoc, das Sie als Hauptsegment definieren, einen Datensatz.

ClosedBeispiel

Betrachten Sie den Datenbaum, der im Einführungsbeispiel dargestellt ist. Wenn das Krankenhaus für jedes verschriebene Medikament ein Etikett benötigte, würde die vierte Ebene als Hauptsegment definiert. Dies würde dazu führen, dass BarTender drei Datensätze anlegt:

Name des Patienten

Diagnose

Untersuchung

Medikament

Müller

Schienbeinbruch

Aufnahme

Kodein

Müller

Schienbeinbruch

Aufnahme

Amidol

Müller

Schienbeinbruch

Nachuntersuchung

Naprosin

Angenommen, das Krankenhaus erstellt für jede Untersuchung eines Patienten eine Akte und will Etiketten für die Aktenordner erstellen. Für jede Untersuchung ist nur ein Etikett erforderlich. Als Hauptsegment wird die dritte Ebene definiert, und BarTender legt zwei Datensätze an:

Name des Patienten

Diagnose

Untersuchung

Medikament

Müller

Schienbeinbruch

Aufnahme

Kodein Amidol

Müller

Schienbeinbruch

Nachuntersuchung

Naprosin

In den ersten dieser Datensätze nahm BarTender das Feld „Medikament“ von der Ebene unter dem Hauptsegment auf und verkettete alle Daten aus den Segmenten der niedrigeren Ebene. Weitere Informationen finden Sie unter Dialogfeld „Segmentwiederholungsregeln“.

Da BarTender für jede Instanz des Hauptsegments einen Datensatz anlegt, kann Ihnen die Ergänzung der folgenden Aussage bei der Entscheidung helfen, was als Hauptsegment zu verwenden ist:

Bei einem typischen aus diesem IDoc erstellten Durchlauf von Elementen möchte ich ein Element pro _____________ drucken.

Wenn in diesem Beispiel „Untersuchung“ die Leerstelle füllt, sollte als Hauptsegment am besten die dritte Ebene gewählt, wenn jedoch „Medikament“ die Leerstelle füllt, wäre die vierte Ebene als Hauptsegment die bessere Wahl.

ClosedSAP IDoc-Definitionsdatei

Die SAP IDoc-Definitionsdatei ist eine Liste der aktuell in BarTender vorhandenen IDoc-Typen sowie der IDoc-Standarddateien, Alias-Namen und Parser-Dateien, die jedem Typ aktuell zugeordnet sind.

Sie würden die SAP IDoc-Definitionsdatei beispielsweise ändern, wenn BarTender auf einem weiteren Computer installiert wurde und dort dieselbe SAP IDoc-Definitionsdatei wie auf den anderen Computern verwendet werden muss, auf denen BarTender ausgeführt wird.

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